Erfolgreich beim Wettbewerb zur Förderung des deutschen Winzernachwuchses
Jasmin Lorch vom Weingut Sans-Lorch aus Nackenheim ist von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zur „Jungwinzerin des Jahres 2025“ gekürt worden. Der Nachwuchspreis zählt zu den bedeutendsten Ehrungen der deutschen Weinwirtschaft und zieht jedes Jahr junge Talente aus allen Anbauregionen Deutschlands an. Aus einer Vielzahl hochkarätiger Bewerbungen kürte die Fachjury die drei herausragendsten Weintalente – Jasmin Lorch sicherte sich den zweiten Platz.
Jasmin Lorch wirkt seit 2020 fest im familiengeführten Weingut Sans-Lorch mit. Nach ihrer Ausbildung 2015 zur Winzerin und während ihres Studiums in Geisenheim (B. Sc. Weinbau und Oenologie) sammelte sie zahlreiche praktische Erfahrungen in Weingütern in Rheinhessen und der Pfalz, im Wallis in der Schweiz, Napa Valley in Kalifornien und Central Otago in Neuseeland. Für ein Auslandssemester zog es sie 2018 nach Südafrika an die University of Stellenbosch, wo sie verschiedene Weinbau- und Oenologiemodule für ein Semester belegte.
Von diesen internationalen Eindrücken beflügelt, entschied sie sich 2020 einen Master in Business Administration an der Hochschule Mainz anzuhängen. Das Besondere daran: Der Studiengang ist offen für alle, die keinen Bachelor der Wirtschaftswissenschaften haben und bietet so zu den betriebswirtschaftlichen Inhalten noch einen tollen Austausch zwischen den Studierenden aus verschiedensten Fachrichtungen. Neben dem Studium war die Weiterentwicklung des Weinguts ein zentraler Punkt ihrer Arbeit der letzten Jahre. Die Umstrukturierung der Weinkarte und passende Neugestaltung der Etiketten mit Unterteilung in zwei klare Linien – Gutsweine und Premiumweine, wobei letzte besonders die Spielwiese für ihr Winzerinnenhandwerk bilden mit klarem Lagenbezug, Reifezeit im Barrique oder Tonneau und qualitätsfördernden Hand-arbeiten im Weinberg. Ein weiterer Punkt war der Ausbau von Weinerlebnissen, z.B. Weinwanderungen in Kleingruppen, Weinproben in Englisch und Deutsch mit oder ohne Essensbegleitung im Rahmen des Gutsausschanks. Dazu setzt Jasmin besonders auf Kooperationen mit lokalen PartnerInnen, seien es Musikerinnen für eine musikalische Weinprobe oder Live-Musik-Events wie die „Gartenlounge“ oder die Kombination von Yogastunden und Weinproben. Der direkte Kundenkontakt spielt dabei immer eine zentrale Rolle und bietet ihrer Ansicht nach den größten Mehrwert dieser Formate.
Weinphilosophie Jasmin Lorch
Wein ist so viel mehr als das wohlschmeckende Getränk in der Flasche; es ist Kulturgut und Kommunikationsmittel! Viele Menschen interessieren sich für das Handwerk dahinter und die Leidenschaft, die uns Winzerinnen und Winzer antreibt. Über den Wein oder andere, speziellere Traubenerzeugnisse, wie zum Beispiel Verjus, haben wir die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und Menschen an einen Tisch zu bekommen, um über unsere Kulturlandschaften und unser Handwerk zu sprechen. Wir können sie begeistern und ihnen zeigen, wieso unsere Branche und unsere Arbeit für die (Weinbau)Regionen so wichtig sind.
Ich freue mich sehr über die Auszeichnung als zweitplatzierte Jungwinzerin des Jahres und bin dankbar für die Wertschätzung, die damit jungen Vertreterinnen unserer Branche und ihren neuen Ideen entgegengebracht wird!
Mehr Informationen auch zu den anderen Prämierten gibt es auf der Seite der DLG.